„Prost, Onkel Erich!“
Freitag, 20. Dezember 2024 | 20.00 Uhr
Inhalt
Am 23. Februar 2024 jährt sich der Geburtstag von Erich Kästner zum 125. Mal.
Grund genug, den großen deutschen Journalisten, Lyriker und Schriftsteller in einem Special zu feiern.
In einem von Martin Mühleis zusammengestellten und inszenierten Bühnenmonolog steht Walter Sittler
erstmals gemeinsam mit seiner Tochter Lea auf der Bühne. Lea Sittler hat Gesang und Musik studiert,
seit vielen Jahren lebt sie in Schweden und ist dort als gefragte Singer-Songwriterin beliebt.
In unserem Stück, das schwerpunktmäßig in der sowohl fluoreszierenden als auch bedrückenden
„Babylon Berlin“-Atmosphäre der 20er und 30er-Jahre spielt, übernimmt sie die Rolle einer Barsängerin.
Komponist Libor Sima, der auch den Score für dieses sagas-Stück geschrieben hat,
hat für sie einige der schönsten Erich Kästner-Gedichte als Chansons vertont.
In einem faszinierend Bühnenmonolog erzählt
Walter Sittler die Lebensgeschichte Erich Kästners. Gemeinsam mit dem Ensemble „Die Sextanten“ begibt er sich auf einen Streifzug durch das Leben dieses Moralisten, porträtiert den „konsequenten deutschen Poeten“ (Hermann Kesten) – in Gedichten, Briefen und Kurzgeschichten, die sich zu einer mitreißenden Geschichte fügen. Gemeinsam mit den sechs Musikerinnen und Musikern der „Sextanten“ erzählr er vom Rausch Berlins in den Zwanziger Jahren. Und vom Kater, der darauf folgte. Als einziger der „verbrannten Dichter“ hat er die Bücherverbrennung der Nazis selbst miterlebt, war einer der Wenigen, die Hitler und die Nazis offen kritisiert und bekämpft hatte, und dennoch im Land blieb. Und überlebte. Das Stück beschreibt aber auch die Liebe, die Kästner zeitlebens mit seiner Mutter verband und erzählt von ihrem legendären „Mein liebes gutes Muttchen“-Briefwechsel.
Erich Kästner ist einer der wichtigsten Chronisten des vergangenen Jahrhunderts, ein humorvoller Beobachter und scharfzüngiger Mahner von nicht zu bremsender Aktualität. Er glaubte, wie die Psychoanalytiker, man müsse zur Kindheit zurückgehen, um die Neurosen der Menschheit zu heilen. Er glaubte an Erziehung und Bildung, an den Frieden und die Humanität, und predigte sie den Kindern wie den Erwachsenen.
Am 23. Februar 1899 wurde er in Dresden geboren, im Juli 1974 ist er in München gestorben. Gleich zwei Jahrestage gilt es also zu würdigen, den 125. Geburtstag und den 50. Todestag des großen deutschen Schriftstellers. Walter Sittler & Die Sextanten machen daraus ein literarisch-musikalisches Fest – mal melancholisch, manchmal ernst, immer aber mit viel Herz und Humor.